Aktienkaufen – wirklich nichts für jedermann?

Ob die Angst gerechtfertigt ist

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„Nein, bleib mir mit Aktien weg – das ist doch viel zu riskant!“

Wer hat als überzeugter Aktienfan diesen Satz nicht schon von Freunden oder Bekannten gehört. Die Angst vor der Börse hängt bei vielen Sparern immer noch tief in ihrem Innern.

Dass den optionalen buchhalterischen Verlusten bei Kursrückgängen an der Börse aber garantierte Verluste ihrer Einlagen durch den inflationsbedingten Wertverlust gegenüberstehen, wollen sie nicht wahrhaben. Dabei ist es eine alte Weisheit, dass Verluste macht, wer Geld in Geld investiert. Und ein Tagesgeldkonto oder der Kauf einer Anleihe sind nichts anderes.

Die Verluste werden um so größer, je niedriger die Zinsen sind, auch wenn dies häufig mit einer gesunkenen Inflationsrate einhergeht. Der gesunde Menschenverstand jedenfalls legt ein diversifiziertes Portfolio, welches neben Aktien natürlich auch ein Reservepolster in Form eines Tagesgeldkontos beinhaltet, nahe.


Historisch kennen Aktien nur einen Weg

Wer sich einmal das Chart „Stocks, Bills, Bonds and Inflation“ des US-Analystenhauses Ibbotson anschaut, wird erkennen, dass Aktien seit 1925, dem Beginn dieser Aufzeichnung, nur einen Weg kennen – den nach oben.

Es mag zynisch klingen, aber der Zweite Weltkrieg, die Kubakrise, die Ölkrise, all diese eigentlich signifikanten historischen Einschnitte, haben auf dem Graphen kaum Spuren hinterlassen. Der große Crash von 2000 besonders im High-Tech Segment fällt kaum auf. Der größte deutsche Aktienindex, der Dax 30, hat sich in den letzten zehn Jahren vervierfacht (Stand August 2015).

Dabei ist hier nicht die Rede von hoch volatilen Einzeltiteln, sondern von langweiligen Bluechips. Wer über Aktien nachdenkt, sollte sich vor Augen halten, dass er entweder als Daytrader einsteigt, oder die Papiere als langfristiges Investment sieht. Andre Kostolany, verstorbener Börsenguru, hat es einmal so beschrieben:

„Kaufen Sie Aktien, legen Sie sie in Ihr Depot, und legen Sie sich für zehn Jahre Schlafen. Dann schauen Sie, wie sich der Wert entwickelt hat.“


Ängste überwinden, mit Fonds beginnen

Es spricht alles für Aktien als Anlagemedium. Natürlich fällt einem Einsteiger die Auswahl schwer. Aus diesem Grund eignen sich Aktienfonds als ideale Möglichkeit, erste Berührungen mit der Börse auszutesten.

Die Papiere sind durch die breite Streuung weniger kursanfällig, bieten aber langfristig ebenfalls solide, teils überdurchschnittliche Wertentwicklungen. Besonders beliebt sind dabei ETFs, Fonds, welche einen Aktienindex nachbilden. Damit partizipiert der Anleger direkt von der Entwicklung eines Index, beispielsweise dem Dax 30.

Einige Broker ermöglichen sogar den kostenfreien Handel mit ETFs. Entscheidet sich ein Börsenneuling darüber hinaus für einen Broker, der auf Depotverwaltungsgebühren verzichtet, besteht noch nicht einmal ein finanzielles Risiko.

Voraussetzung ist allerdings immer, dass nur die Gelder in Aktien investiert werden, für die mittelfristig kein anderweitiger Verwendungsbedarf besteht.